Vortrag von Herrn Pfarrer Stefan Korn
In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 11. Oktober 2018
Heute ist eher ein untypischer Herbsttag, eher der 2. oder 3. Frühling unseres diesjährigen Sommers. Deshalb haben wir auch auf den Kamin verzichtet!
Es ist alles herbstlich gedeckt, die Kürbisse lassen grüßen! Ein weiteres Zeichen für eine gute Ernte zeigt sich als Marmelade in den kleinen Gläschen auf den Tischen. Diese stammt – ebenso wie die Kürbisse – von unserem Mitglied, Frau Marlies Greeske. Hierfür einen herzlichen Dank!
Ich glaube, das Menü ist heute auch entsprechend vielfältig ausgerichtet, es gibt zahlreiche Vorspeisen von Feld, Meer und Stall. Als Hauptgang stehen Steakhüfte, Kabeljau, Dreierlei von Kürbis und Rosenkohl bereit. Herrn Hobohm schon mal jetzt vielen Dank dafür.
Nun aber zum Thema des heutigen Abends: „Luther und seine „Herr“ Käthe“. Es ist gewissermaßen die Fortsetzung der letztjährigen Veranstaltung zu Luther – als Abschluss des Lutherjahres. Wieder haben wir die drei gleichen Akteure:
- Herr Pfarrer Stefan Korn als Luther,
- Frau Pfarrerin Karin Holdmann als Lutherin, Katharina von Bora oder „Herr“ Käthe und
- Frau Helen Zimmer, agiert als Stichwortgeberin und versüßt zwischendurch mit Lutherliedern auf der Querflöte.
Erzählt wird die Geschichte, wie sich Luther und seine Lutherin kennen- und später lieben lernten, in chronologischer Reihenfolge und eingebettet in die Geschehnisse der Zeit.
Ausgangspunkt ist das Kloster Nimbschen, in der Nähe von Grimma in Sachsen. Hier hat Katharina von Bora ihre Schulzeit verbracht, hier fühlt sie sich wohl. Mit dem Klostereintritt ist sie die Ehe mit Gott eingegangen. Zur gleichen Zeit befindet sich Luther auf der Wartburg, es ist Oktober des Jahres 1521 und er sinniert über den Zwang zur Ehelosigkeit der Nonnen. Er selber empfindet sein Mönchwerden als gottlos, da er das Gelübde unter „inneren“ Zwang ablegte. Und diese Gedanken aus seinen Schriften dringen überall hin, auch bis zum Kloster. Auf der einen Seite ein gutes, sicheres Leben hinter Mauern – auf der anderen Seite ein freies Leben und die Aussicht auf eine weltliche Ehe und Familie. Die Befreiung der neun Nonnen läuft parallel zu anderen Mönchsaustritten aus vielen Klöstern.
Es dauert etwas, bis Katharina von Bora und Luther zusammenfinden, sich einander gewöhnen. Jeder bringt seine spezifischen Stärken in die Ehe, welch eine hervorragende Kombination darstellt. Wir werden geführt an Hand von Zitaten von beiden, ebenso von Freunden: „Wer wohl denkt, dem ist auch wohl!“
Hochachtung vor dem Werk Luthers und ebenso Hochachtung vor dem Schaffen Katharina von Boras! Wir sind beeindruckt.
(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Dr. Michael Greeske)