Der Vorsitzende, Dr. Ralf Tempel, begrüßt alle Mitglieder und Gäste. Es ist ein schöner Tag, etwas wärmer und wir hätten die Veranstaltung auf die Terrasse verlegen können.
Es ist eine Matinee, wir kommen bereits um 11 Uhr zusammen; dadurch ändert sich auch die übliche Reihenfolge unseres Zusammenkommens: Wir werden erst den Vortrag hören und anschließend unser Essen genießen.
Herr Hobohm hat wiederum – passend zur Region des heutigen Themas – Gerichte aus der österreichischen Küche auf die Speisekarte gebracht, wir werden förmlich in das Wien des späten 18. Jahrhundert hineinversetzt.
Nach dem Empfang im Kaminbereich begeben wir uns hinüber zum Großen Saal. Bevor Frau Schollin anfängt, wird sie noch ordentlich vom Vorsitzenden vorgestellt.
Mit der Zauberflöte steht Mozart auf dem Höhepunkt seines Schaffens und am Ende seines Lebens. Die Oper kommt scheinbar fröhlich daher, ist aber voller Todesahnung. Diese Oper wird vom Publikum geliebt, sie wird – wie keine andere – sehr häufig aufgeführt, aber oft auch fehlinterpretiert. Die Ursache dafür liegt in der Vielfalt der verwendeten Symbolik, die verschiedene Interpretationen ermöglicht. Der Zauber der Oper lässt sich nur schwer packen. Wir sehen deutlich Hinweise auf die Freimaurerei bis hin zum alten Ägypten. Aber: Es werden auch Märchen bzw. Sagen erzählt, wie etwa angelehnt an König Artus oder Orpheus und Eurydike. Es zeigen sich der Kampf zwischen Licht und Finsternis, freimaurische Elemente sowie welche der Aufklärung.
Ganz wichtig für diese Oper: Der Text sollte verstanden werden, deshalb auf Deutsch, die Sprache dabei einfach gehalten, auch für den einfachen Bürger; ein Werk für Adel und Volk. Textlich in Rezitative abgefasst und die Melodien eingängig komponiert, das sind die besten Voraussetzungen für Gassenhauer. Mit einem Wort (Satz): Große Botschaften lassen sich auch einfach fassen!
Wir staunen über diesen Vortrag, der so plastisch die Hintergründe beleuchtet. Der große Applaus drückt den Dank der Zuhörer deutlich aus.
Zum Schluss wird Frau Schollin auch noch als Mai-Königin geehrt – so wie es bei uns mittlerweile Brauch ist.
Wir erleben einen wunderbaren Nachmittag in der Societät.
(Text: Dr. Ralf Tempel und Fotos: Dr. Michael Greeske & Dr. Ralf Tempel)