vom 30. April bis 7. Mai 2011

Text von Dr. Bert Henkel und Armin Stemm
Bilder von Barbara Schmidt-Vollmer

30.4.2011Vor dem Zoo sind lange Schlangen,
doch wir brauchen nicht zu bangen.
Froh wird sich begrüßt,
ab geht’s im (Diesel-) Galopp,
zwischendurch macht der Bus einen
ganz kleinen Stopp,
Denn es zeigt sich, siehe da:
Mangel an Alkoholika!
Am Anleger zeigt sich, wozu es führt,
wenn Helga Goldstraß organisiert:
Wir marschierten durch zur Kaffeetafel,
absolvierten das notwendige Einführungs-Geschwafel,
Ließen die Seele baumeln an Sonnendeck und
schon war der Alltag ganz weit weg!
Die Schiffsoffiziere sind auf gut Wetter erpicht
und der Chef de Cuisine, der verspricht:
Jeder Fahrgast, der sein Programm absolviert
legt 2 Kilo zu, ganz ungeniert!
Schon das Abendmenue war fürtrefflich,
das muss ich sagen und es liegt mir auch
nicht schwer im Magen!

1.5.2011

Die Sonne, sie geht strahlend auf,
ein schöner Tag nimmt seinen Lauf.
So mancher reiche Kaufmanns-Stiebel
baute sich ein Haus mit Giebel
und da diese Mijnheers recht zahlreich gewesen,
konnte Amsterdam daran genesen:
Von Grachten durchzogen, eine schöne Stadt,
die trotz Krieg ihr Gesicht bewahret hat!Wenn im Rijksmuseum man sieht, was alte Meister geschaffen
macht so mancher „Moderne“ uns offensichtlich zum Affen.
Gleich im Eingang dräut eine bronzene Kanone:
Ultima ratio regis war niemals ganz ohne!
Zuweilen konnte man sich auch einmal setzen,
das tat die müden Glieder ergötzen;
dann standen unsere Busse vor geschlossenem Gitter,
finanzielle Diskussionen sind manchmal bitter!

Peter wusste zu berichten
so manche Entwässerungs- Geschichten, warum man tausend Pfähle in den Sumpf reinhaut und überwiegend mit Backsteinen baut.
Zum Schluss zeigt sich schließlich, ganz enorm der Jachthafen des Städtchens Hoorn, allwo man die Britannia sicher vertäute und uns mit vier edlen Gängen erfreute!

2.5.2011

Heute Vormittag war dran
das moderne Amsterdam.
Neben uns, breit und behäbig
die „Queen“, mit dem Anspruch: Non-Royals sind schäbig
Doch auf solchem Pott wäre mir zu viel Masse,
da find ich die Britannia doch einfach Klasse,
dieweil überschaubar und gemütlich
und die Passagiere friedlich;
was, obwohl’s so nirgends steht
doch spricht für die Societät!

Der Keukenhof war schon ziemlich verblüht,
die Akrobatik etwas bemüht,
auf der Rückfahrt hieß es: Bin Laden biss in’s Gras
Na ja, war ja auch ein Rabenaas!
Ein Schiff, das weitgehend geleert
genießt man völlig unbeschwert:
achtern war ein hübsches Plätzchen,
da war die Sonne ein rechtes Schätzchen!

Willst Du Alt-Amsterdam betrachten,
tu’s am besten von den Grachten,
wo das Boot gemächlich gleitet.
manchen Anblick Dir bereitet
von Häusern, schmal und hoch und edel,
mit Außenhaken für die Möbel,
die man durchs Fenster bringt herein
weil die Trepp‘ dafür zu klein:
So zeigt Amsterdam Dir sein Gesicht
und so etwas vergisst man nicht!

3.5.2011

„Freudenstadt oder Lorelay“-
mir war’s ziemlich einerlei
wo die „gewisse Dame“ nun gewohnt,
nein, da hab‘ ich mich geschont –
neben manchen an’ren Taten
kann des Ratens ich entraten.
Jedoch, die Zeit verging ganz ohne Trübung
und das war ja wohl der Zweck der Übung!

Ich sag es jetzt mal rundherum:
Der Peter ist ein Unikum!
Seine Begeisterung reißt ihn selbst vom Hocker
und dabei bleibt er doch ganz locker.
Erasmus, der hat’s ja nicht gekannt,
dass eine Brücke nach ihm benannt,
die so elegant, wie seine Gedanken
und im Sturm tat sie nicht schwanken.
Ohne Übertreibung ist zu sagen
dass man in Rotterdam tat wagen
zu bauen in Beton, Glas und Stahl
was zukunft-weisend und erste Wahl!
Den Haag – das ist Diplomaten-Stil,
mit edlen Villen und Gärten viel,
mit einem Wort: vornehm und gediegen,
den nötigen Mammon muss man erst mal kriegen!
Delft ist überschaubar klein,
aber eben wirklich fein,
der Marktplatz einfach eine Pracht
und drum herum so manche Gracht
und für Porzellan ein Manufaktürchen
mit allerliebsten, kleinen Figürchen!

Was uns’re Wirtschaft so treibt an
das landet man in Rotterdam
und dann wird gänzlich ungeniert
gepumpt, gewärmt und destilliert,
bis das geplagte Element
in Diesel und Benzin sich trennt!

Spaniens Phillip, der fühlt sich als Gottes Double
und Herzog Alba, der war gänzlich ohne Skrupel
daraus ergab sich, das ist keine Fama,
eine Ouvertüre und ein Drama,
doch die Niederländer haben dann das Kunststück vollführt
eine Demokratie nebst Königreich etabliert:
Dies war des Peters geschichtliche Stunde
und staunend vernahm’s unsere Runde!

4.5.2011

Der Bus war duster und etwas gedrängt,
die Treppe nach oben hab‘ ich mir geschenkt,
das historische Antwerpen, es kulminiert
in einem Marktplatz, im Geviert,
die Kathedrale, sie türmt sich in den Himmel
und innen drin war ein groß Gewimmel
und dazu in breitem Strom
Information, Information!
Zu Gaumen-Genuss in einsame Höh
führt dich der belgische Chocolatier –
Trüffel von Leonidas, ja, die machen einfach Spaß!
Doch für heute ist Schluss, kein tigern in der Gruppe –
wie interessant es auch sei, es ist mir schnuppe!

5.5.2011

Aufstehen nach guter Weil,
Frühstück ohne Hast und Eil,
gemächlich dann die Stadt beseh’n
mein Gott, ist das Leben schön
Also gingen wir fürbaß,
dachten dies und dachten das,
doch, was sich sodann begab,
da übergeb ich den Staffelstab
damit aus berufnem Munde
Euch nun wird die frohe Kunde:

–> Sieh nach bei Armin Stemm

Am Eiermarkt, da hat ein Cafe gewunken
da haben wir Cappuccino und Leffe blonde getrunken,
die Frauen ließen uns da gern zurück
denn shoppen gehen – oh, welches Glück!
Man hat ja gar nichts anzuzieh’n
so ging’s auch den „Damen“ um St. Paulin

6.5.2011

In Nimwegen ging’s steil bergauf,
zu sehen, zu fotografieren gab’s zuhauf,
alles wieder sauber und adrett
wie in Antwerpen man’s auch gern hätt
und nun die Britannia gen Köln sich wendet,
wo unsere schöne Reise endet.
Beim „Captains Dinner“ haben festlich gewandet gesessen
und zwei Stunden lang gegessen, gegessen:
Die Waage ist ein Instrument
das der Schiffs-Tourist nur ungern nennt!

Dr. Bernt Henkel

30.4.2011High noon – auf geht’s nach Köln am Rhein,
dort schifft die SOCIETAT sich ein.
zwar heißt das „Traumschiff‘ nicht AIDA,
doch hat es auch Komfort, wie die da.
Es geht an Bord, mit schnellem Schritt,
ein paar, die kamen gar nicht mit,
statt Kaffeetrinken und statt Kuchen,
da musste Helga sie noch suchen.Ein Fräulein, älter schon an Jahren,
und in der Schifffahrt unerfahren,
fragt: „Was tun Sie denn hier?“
Der sagt: „ Ich bin Deckoffizier“.
Das Fräulein strahlt: „Im Fall des Falles,
denkt Nicko-tours an wirklich alles“.In den Salon, zur „Blauen Stunde“,
bat Käpt’n Walther uns’re Runde,
begrüßt uns launig und mit Charme,
nimmt sich auch selber auf den „Arm“.
Sagt: „Grüezi wohl“ und kommt aus Bern,
d’rum spricht er laaangsam und nüt gern.Ich geh‘ Euch nicht mehr auf den „Senkel“,
ab jetzt dichtet Professor Henkel.

1.5.2011

Amsterdam – ganz viel Gedränge,
Straßen, Gassen, breite, enge,
längst vergang’ne Kaufmannspracht
und dazwischen manche Gracht.
Rembrandts meisterliche Werke,
zeigten dieses Malers Stärke.
Und unser „Führer“ hat Visionen,
die in Rembrandts Bildern wohnen.

In des Parkhaus Dunkelheit,
stand der Bus für uns bereit.
Doch der Betreiber hat entdeckt:
Die Kasse war total defekt.
Und darum hat er ungeniert,
uns’re Ausfahrt dort blockiert.
Doch kamen wir auch irgendwann,
auf der BRITANNIA wieder an.

an Bord
Es fährt ein Schiff nach irgendwo,
ein bisschen eng ist zwar das Klo,
doch wo wir früher rank und schlank,
sind wir heut‘ massig wie ein Schrank.
Das gute Essen wird gemeistert –
die Hüften sind total begeistert.

In Hoorn geh’n wieder wir an Bord,
zum nächsten Highlight fahrt es fort.

2.5.2011

Der Keukenhof ist anvisiert,
weil alles nach den Tulpen giert.
Die Pracht war leider leicht verblührt,
das schlug bei manchen aufs Gemüt,
die nicht zur SOCIETÄT gehörten
und etwas uns’re Kreise störten.
Am Abend zog es dann mit Macht,
zur Rundfahrt viele auf die Gracht.
Und kaum dem „Dinnerstress“ entronnen,
hat schon die Grachtenfahrt begonnen.

Nur die Besetzung von Tisch drei,
war zum Teil nicht mit dabei.
Schon sind wir dem Salon ganz nah‘
ruft Michael: „Was liegt denn da?“
Er bückt sich, doch es war kein „Tip“ —
es war ein schwarzer Seidenslip.
Stellt kundig fest: „In dies Gefäßt,
passt ein geräumiges Gesäß“.
Wie eine Husse paßt zum Glück,
auf einen Stuhl, das gute Stück.
Wir fragten uns ganz „frei“ und „frank“:
„Wer zog beim Abendessen blank?“
Wer hat wem seine Gunst geschenkt –
ein Schelm, wer arges dabei denkt.

3.5.2011

Das Rätselteam war groß in Form
und mancher Vorschlag aus der Norm,
wir wollten zwar den Sieg erreichen,
doch blieben ein paar Fragezeichen.
Das Quizz hat Freude uns bereitet
und uns den ganzen Tag begleitet.

Abfahrt zum Hafen Rotterdam –
in dem Bus mit Number one.
Und schon sehen wir, da steht er,
unser Lieblingsführer Peter.
Von Kubushäusern, stilverrückt,
schwärmt „unser“ Peter ganz verzückt.
Gebaut wird hier „futurverliebt“,
was manches Mal zu denken gibt.

Durch „Den Haag“, Regierungsort
auch der Königinnen Hort.
Sehr gepflegt und sehr modern,
hier verweilt man wirklich gern.
Wohlstand sichtbar, überall
hier lebt man gern, auf jeden Fall.
Großer Auflauf am Palast,
wer war bei „Beatrix“ zu Gast?
Friedenspalast – zum Fotostopp,
das war an diesem Ort ein „Top“.

Viele wissen es genau:
Porzellan heißt „Delfter Blau“.
Dort am Marktplatz, in der Sonne,
schlürfen Kaffee wir voll Wonne.
Hier in Delft, in einer Truhe,
fand auch Prinz Claus die „Letzte Ruhe“,
denn in diesem Gotteshaus,
ruh’n sich alle Königs aus.
Kurzer Rundgang durch die Stadt,
die so viel zu bieten hat.
Wie geht Keramik, dann zum Schluss,
weil man das einfach wissen muss.

4.5.2011

In Antwerpen, so steht es geschrieben,
hat einst ein Riese sich rumgetrieben.
Und jedem Schiffer, der angekommen,
hat er bares abgenommen.
Wollt‘ jemand nicht zahlen, hat sich geziert,
dem hat der Riese erst eine „geschmiert“,
dann hat er die Hand ihm abgehackt
und die dann in der Schelde versackt.
Dann kam ein Retter,
mit ‘nem Schwert als Stütze,
der haute dem Riesen was auf die „Mütze“,
dann hat er die Hand ihm abgerissen
und in die Scheide mit Schmackes geschmissen.
Auf dem Marktplatz hat man ihm ein Denkmal errichtet
damit ist er genug bedichtet.

Peter Paul Rubens, ein großer Maler,
verdiente zu Lebzeiten hier schon viele Taler.
Weil seine erste Frau früh verstorben,
hat er ein 16-jähriges Mädchen umworben.
Erst hat die Maid noch etwas gezickt,
doch dann hat sie begeistert genickt.
58 (!) war der Bräutigam da schon alt –
über 40 Jahre Differenz, das merkte er bald.
Hat in 10 Jahren Ehe noch 5 Kinder gezeugt
und sich dann der „Mutter Natur“ gebeugt.
Seine Lieblingsfarben, rot und blau
und manche dralle und nackige Frau.
Viele Werke hat er hinterlassen
und stellt man die aus, dann klingeln die Kassen.

5.5.2011

Heute Morgen, um Halb Zehn,
sahen wir viele Damen steh’n.
Werbend, lockend und fast nackt,
damit die Lust die Männer packt.
Wir sahen „Äpfel“, wie noch nie,
mit und ohne „Etui“.
Und vom Popo bis zum Nabel,
nicht einmal ein Breitbandkabel.
Uns’re Frauen, sehr gewitzt,
sind gleich schneller dann geflitzt.
Die „Damen“ waren not amused –
sie hätten gern mit uns geschmust.
Doch beim Rückweg aus der Stadt,
sahen wir uns nochmal satt.

Im Cafe am Eiermarkt,
wurden wir sodann geparkt.
Und dort hat man uns deponiert,
damit die Frauen ungeniert,
sich beim Shopping verlustieren,
weil nach Antwerpens Mode gieren.
Man probierte zwar recht fleißig,
jedoch bei Größe sechsunddreißig,
mussten unsere Damen passen
und die „Fummel“ hängen lassen.

6.5.2011

Nijmegen war der letzte Hafen,
bevor wir eine Nacht lang schlafen.
Das Städtchen ist uns wohlbekannt,
„4-daagse“ werden oft genannt,
die man dort jährlich absolviert
und trotz Blasen stramm marschiert.

7.5.2011

Ein letztes Frühstück, mit Genuß,
dann sahen wir schon uns’ren Bus.
Wir sind uns einig, das ist klar,
dass dieser Trip ein Highlight war!

Armin Stemm

 

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