am 26. November 2011
Text von Dr. Katharina Lepper und Bilder von Helfried Briciks, Marlene Rodehüser und Anke Sattler
Der Ausflug zur Adventszeit ist in diesem Jahr ungewöhnlich, denn diesmal besuchen die Mitglieder der Societät ein Ziel in umgekehrter Richtung: kommen üblicherweise in der Adventszeit unsere niederländischen Nachbarn zu uns, so führt unser Gegenbesuch in diesem Jahr zuerst nach Maastricht und dann zu einem ungewöhnlichen Weihnachtsmarkt in den Grotten von Valkenburg.
Der Start bei grauem Himmel um 10.10 Uhr und 10°C Außentemperatur verheißt zuerst nicht viel Gutes, wird dann aber besser, so dass die Fahrt in den Spätherbst mit immer noch leuchtenden Farben recht schön wird. Mit Reservestärkung, fester und flüssiger Nahrung (Sekt: „Hast Du auch Kreislauf? – Kaffee: „mit alles dran“), geht es von Bruno Tewes sicher gefahren nach Maastricht. Dort werden wir nach dem ersten Stau („wie zuhause“) um 12.05 Uhr und 12°C mildem, fast sonnigem Wetter von Franziska Klein, unserer Stadtführerin und Buslotsin übernommen. Wir lernen die Geschichte des Namens, des Ortes seit Römerzeiten und die wechselvolle Geschichte einer historisch wohlhabenden Grenzregion zwischen Frankreich/Burgund/ Limburg , Deutschland, Belgien, den Niederlanden, deren südlichste Provinz Limburg heißt und deren Hauptstadt Maastricht ist, kennen. Die Bustour führt uns an der Maas, den alten Stadtmauern, Befestigungen mit Kasematten, historischen Brücken, dem historischen Hafen, dann den neuen EU Verwaltungsvierteln und der erst 1976 gegründeten Universität vorbei. Der erneute, wirtschaftliche Aufschwung einer nicht mehr wohlhabenden Grenzregion wird augenfällig. Umnutzungen alter Gebäude, Neubautätigkeit und in die Region ausstrahlende Prosperität werden sichtbar. Die ehemalige Garnisonsstadt wurde nach 1976 zum Nato-Nord-Sammelpunkt, womit eine erfolgreiche „Umnutzung“ des ehemaligen und immer noch Kasernengeländes erfolgte. Vergleichbar auch zur Geschichte des Duisburger Innenhafens der Stadtteil auf dem Gelände der früheren Société Céramique, auf der Neubauten aus rotem Backstein in Anlehnung an die historischen Industriebauten in den letzten Jahrzehnten von berühmten Architekten entstanden (Mario Botta u.a.).
Die Fahrt in das von sanften Hügeln umschlossene Tal der Jeker zeigt uns eine noch sehr grüne Landschaft; mit dem dortigen Schloß in Terrassenbebauung am Abhang wird nicht nur der Ort des Festessens nach dem Unterzeichnen der Verträge von Maastricht vorgestellt, sondern auch ein neuzeitlicher Schloßtyp von insgesamt vier Bautypen, wie er bei den insgesamt 175 Schlössern der Region vorkommt (135 davon noch bewohnt).
Die Altstadt besichtigen wir dann zu Fuß und bummeln gemächlich an Kirchen, Brunnen, zum Markt mit seinem historischen Rathaus, zur Domfreiheit, alles Straßen, Plätze und Gebäude im Kontrastprogramm zum bisher gesehenen. Herr M. „hatte dann alle beisammen…“ (nämlich alle Teilnehmer, die dann zum Bus gingen.)
In dem historischen Ort Valkenburg bekommen wir zur Stärkung einen späten Mittagsimbiß und besuchen anschließend eine der tiefen Mergelgrotten, heute in einen offensichtlich erfolgreichen Weihnachtsmarkt umgestaltet – womit wir beim Thema der umgekehrten Weihnachtswanderung anlangen, nämlich Deutsche in die Niederlande. Die künstlich angelegte Grotte wird für fast alle zum Erlebnis, was wohl zu dem vorübergehenden 10% Teilnehmerschwund am abendlichen Treffpunkt führt. Mit Verspätung, jedoch wieder reichlich mit Getränken versorgt, starten wir zur Heimkehr; Bruno Tewes bringt uns nach einem vergnüglichen Tag mit viel Sehen und mit vielen „Sprüchen“ (kleine Auswahl s.o.) sicher zur Societät, von wo aus für alle Teilnehmer genügend Zeit zur Heimkehr zur Tagesschau vor dem 1. Advent gegeben ist