Traditionelles Aschermittwochs-Fischessen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 18.Februar 2015

Am Aschermittwoch ist alles vorbei … Mit diesen Worten begrüßt der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Dr. Ralf Tempel, die Mitglieder und Gäste zum traditionellen Fischessen. Er erinnert daran, dass die kommenden 40 Tage (46 Tage, die Sonntage eingerechnet) nur ungefähr halb so lang sind, wie die „fünfte“ Jahreszeit dauert. Sicher haben die meisten von uns letztere reichlich genutzt! Umso mehr werden jetzt viele von uns die anstehende Fastenzeit als willkommenen Anlass für Besinnlichkeit und innere Einkehr nutzen.

Doch zunächst eine sehr traurige Nachricht: Unser ehemaliger Vorsitzender, Herr Dr. Herbert Hitzbleck, ist nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Er führte den Verein von 1998 bis 2011. Die Belange der Societät waren ihm ein Herzensbedürfnis, er kümmerte sich um alle Dinge bis in das kleinste Detail. Wir werden seine wohl durchdachten Reden und seine ruhige, überzeugende Art sehr vermissen.

Danach gibt der Vorsitzende einen kurzen Abriss aus der Tätigkeit des Vorstands des letzten Monats. Details sind im Mitgliederbereich unserer Internetseite zu finden.

Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, legt die Besonderheiten des diesjährigen Veranstaltungsplans dar. Stolz ist sie dabei auf die Verpflichtung einer Reihe von „Hochkarätern“ unter den Vortragenden und den geplanten Besuchen im Landtag und beim DLR in Köln. Details unter Veranstaltungen 2015.

Und nun kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Abends: Das Fischessen. Familie Borgards und Team haben wirklich alles aufgeboten, uns mit den schmackhaftesten Fischkreationen zu verwöhnen. Gebratene Sardinen an Vinaigrette, Forellenfilet auf Rührei, zartes Matjesfilet, Bad Zwischenahner Räucheraal, Riesengarnelen auf rote Beete Salat, Norwegischer Räucherlachs an Sahne-Meerrettich, Potpourri von geräucherte Makrelenfilet auf Kräutersalat, dazu eine Reihe von Salaten: mein Favorit ist der Sherry-Matjessalat – das alles ist vorzüglich zubereitet!
Aber auch der Hauptgang zeigt seine Variationen: Zanderfilet im Speckmantel und Riesling Sauce mit Schmörchen, Kabeljau „Skreifilet“ an Hummer Krabben Sauce und Lachsforelle auf Fenchelgemüse an Weißweinschaum überbacken – einfach ein Gedicht. Zugegebenermaßen hat das alles nicht viel mit Enthaltsamkeit zu tun, dann fangen wir eben morgen damit an!

Um die eingangs erwähnte innere Einkehr zum Durchbruch zu verhelfen, verzichten wir heute – im Gegensatz zu der sonstigen Gepflogenheit – auf einen Vortrag und konzentrieren wir uns heute ausschließlich auf uns selbst. Die Gespräche an den Tischen sind wie immer inspirierend und werden auch nach dem Auseinandergehen sicher nicht beendet sein.

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Katharina Tempel)


China

Vortrag von Herrn Johannes Pflug, ehemaliges MdB und Vorsitzender der Deutsch/Chinesischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 18. Januar 2015

Der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Dr. Ralf Tempel, begrüßt die anwesenden Mitglieder und Gäste mit einem „Prosit Neujahr“ und zaubert auch den versprochenen „Kracher“ aus der Veranstaltungsankündigung hervor: Ein Hosentaschen China-Böller wird gezündet!

Und er stimmt uns auf die Veranstaltung ein, verweist auf die zahlreichen, bestehenden Verbindungen zwischen Duisburg und China und begrüßt schließlich unseren Vortragenden, Herrn Johannes Pflug, gerade erst ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, Ex- MdB und Ex- Vorsitzender der Deutsch/Chinesischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, der einen Überblicksvortrag zum Thema: „CHINA“ geben wird.
Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, verweist auf die nächsten Veranstaltungen.

Heute beginnen wir, abweichend von der Norm, mit dem Vortrag. Herr Pflug startet mit einigen, wenigen Bemerkungen über die Zeit Mao Zedongs, um dann vor allem die Entwicklung seit Deng Xiaoping bis heute in einer politisch/gesellschaftlichen Analyse in einem "Chinabild oder -modell" darzulegen. Zum Abschluss wird er noch auf die aktuellen chinesisch-amerikanischen Beziehungen und Rivalitäten im pazifischen Raum eingehen.

Er stellt zunächst dar, welche Unterschiede zwischen werte- und interessenorientierter Außenpolitik bestehen und dass Politik, die nur auf die eine oder die andere Seite setzt, zum Scheitern verurteilt ist. Und er stellt klar, dass chinesische Politik immer von Pragmatismus geprägt ist.

Sein China Modell beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung seit Deng Xiaoping, von den anfänglichen Joint Ventures, die Übernahme der Produktion in China, Übernahme des heimischen Marktes bis hin zur Übernahme der ausländischen Märkte.

Ein weiterer zentraler Punkt behandelt die 1-Kind Politik, die heute weiter modifiziert wird, denn die historischen, familiären Strukturen werden dadurch aufgehoben und ein flächendeckendes Sozialsystem existiert nicht.

Herr Pflug beschreibt die Entstehung von ideologischen Löchern, die von der herrschenden kommunistischen Partei nicht ausgefüllt werden können, dazu gehört auch der wachsende Unterschied im Lebensniveau in China, die dem gewünschten Konstrukt einer harmonischen Gesellschaft entgegen steht. Zu nennen sind da z.B. der Daliah Lama, Falun Gong und der Nationalismus (die Uguren u.a.).

China erfüllt klar die Kriterien einer Supermacht, wobei sie lediglich bei der militärischen Macht noch Aufholbedarf hat. Aber parallel mit wachsender Stärke und Machtbewusstsein wächst auch die Unbeliebtheit bei den Nachbarn. Dieses ist dann der Hauptgrund, warum es der USA gelang, einen Ring aus militärischen Stützpunkten in vielen Ländern rund um China zu legen.

Die Zuhörer sind begeistert von dem lebendigen, detaillierten und persönlich gehaltenen Vortrag. Herr Pflug beantwortet kompetent Fragen aus dem Zuhörerkreis.

Anschließend stürmen wir das chinesische Büffet. So gibt es da Riesengarnelen im knusprigen Reisflockenteig, Teigtaschen mit Gemüsefüllung, Frittiertes und im Wok zubereitetes Gemüse, u.v.a.m.

Die Resonanz auf das neue Format, das Treffen am Sonntagmittag durchzuführen, ist großartig. Wir werden uns zukünftig wohl öfter auf diese Art und zu dieser Uhrzeit wiedersehen.

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Katharina Tempel)


Festliches Weihnachtsessen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 13. Dezember 2014

Ein Jahr geht wieder fast zur Neige, wir feiern mit dem traditionellen Weihnachtsessen unsere letzte Veranstaltung für dieses Jahr. Die Räumlichkeiten sind festlich geschmückt, wir werden eingestimmt mit einem wunderschönen Baum, ein Kaminfeuer, mit Glühwein und Plätzchen.

Der Vorsitzende, Herr Dr. Ralf Tempel, eröffnet die Feier. Er erinnert daran, dass die Stiftungsfeste Anfang des 19. Jahrhunderts immer am 31. Dezember stattfanden, verbunden mit einem Fischessen – so der Rhein schiffbar und der Kabeljau aus Haag herangeschafft werden konnte. Ebenso mutet heute seltsam an, dass jeder Teilnehmer Messer, Gabel und Serviette selber mitzubringen hatte.

Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, hat sich ein ganz besonderes Programm zurecht gelegt – in Inhalt und Form, ob es die kleinen Weihnachtspralinés sind oder die gedruckten Texte der Weihnachtslieder, die wir singen wollen, die Programmfolge oder das Menu, alles steht für jeden schwarz auf weiß zur Verfügung.

Wir singen unsere nun schon traditionellen Weihnachtslieder. Zwischendurch ergreifen einige Anwesende die Gelegenheit, Gedichte und Geschichten vorzutragen, so unsere verehrten Mitglieder Frau Trude Ernst, Frau Ilse Neuber und Herr Prof. Bernt Henkel – Allesamt regen zum Nachdenken an.

Unsere jungen Künstler, Frau Juliane Mainka (Gesang) und Herr Benedikt ter Braak (Klavier), unterhalten uns mit kunstvoll vorgetragenen Weihnachtsliedern, Herr Markus Laghanke hält ein paar Erinnerungen an diesem Abend im Bild fest.

Gekrönt wird der Abend mit einem guten Essen. Auf dieses Festmahl können wir uns wirklich freuen! Familie Borgards und Team schafft es wieder, eine überwältigende Vielfalt von Edlem aus Meer und Wald zusammenzustellen.

Das Programm und das Menu gibt es zum Nachlesen noch hier.

Wie im Fluge vergehen die Stunden bei gutem Essen und Gesang. Jetzt kann Weihnachten kommen!

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Markus Laghanke)


Fahrt zum Mittelalterlicher Markt zur Weihnachtszeit

Siegburg, 29. November 2014

Unsere diesjährige weihnachtliche Fahrt bringt uns nach Siegburg. Die Fahrt vergeht wie im Fluge - vielleicht auch deshalb, weil unser Veranstaltungswart, Frau Tempel, wieder eine kleine Überraschung für jeden von uns bereithält: Ein kleines Knusperhäuschen!

In Siegburg steht der Marktplatz im Zeichen einer längst vergessenen Zeit. Die Kramer Zunft und eine Vielzahl von Kurtzweyl erwarten uns.

Zuvor jedoch suchen wir das Stadtmuseum auf. Dort empfängt uns der ehemalige Leiter, Herr Klaus Hardung, zur Führung. Er erzählt uns aus Siegburgs Geschichte, angefangen mit der Frühzeit bis hin zur jüngeren Gegenwart. Wir sehen bedeutende Fossilien – so auch den Fuß eines Krokodils, samt der Geschichte, wir ein komplettes Krokodil den Weg ins Museum fand – aus der Lagerstätte in Rott. Wir hören grausame Geschichten über Hexenprozesse aus dem Mittelalter, sowie über die berühmte Siegburger Keramik. Heute gelingt es nicht mehr, diese weiße Keramik, wieder herzustellen. Besonders sehenswert sind die mittelalterlichen Kellergewölbe, die vom alten Bürgerhaus (dem alten Rathaus) erhalten geblieben sind. Auch sehen wir das Siegburger Original – ein Hermaphrodit – , das als Charlotte Bertram geborenen Lottchen. Eine letzte Abteilung ist dem Leben und Werk Engelbert Humperdincks gewidmet, dessen Geburtshaus das heutige Stadtmuseum ist.

Und hier schließt sich wieder der Kreis, das eingangs erwähnte Knusperhäuschen könnten wir uns jetzt auch als Behausung von Hänsel & Gretel bei der alten Hexe vorstellen. Wir hören noch den "Abendsegen", ein Duett aus "Hänsel und Gretel".

Eine weitere Überraschung erwartet uns am Ausgang des Museums, der Kloster Likör wartet auf seine Verkostung. Obwohl die Abtei seit zwei Jahren geschlossen ist, wird er hier seit mehr als 600 Jahren nach einer schriftlich überlieferten Benediktinerrezeptur destilliert.

Abschließend übergibt uns Herr Hardung leihweise die wiederentdeckte Notenschrift des "Hochzeitsmarsch" von Engelbert Humperdinck und ein altes Foto vom "verschlafenen" Bahnhof – der heutige ICE Bahnhof bringt dagegen Heerscharen von Gästen in die Stadt.

Aber nun stürzen wir uns Marktgetümmel. Mehr als sechzig Handwerksleute, Musici, Gaukler und weit gereiste Händler, gekleidet wie Menschen im späten Mittelalter preisen uns ihre Waren an, und niemand muss befürchten, zu verdursten oder zu verhungern. Und über alles schweben Trommel- und Dudelsackklänge, Spielleute und Jongleure verzaubern unsere Sinne.

Aber auch Löffelschnitzer, Riemenschneider, Seiler, Filzer, Zinngießer und Schreiner zeigen ihre Kunst und laden zum Mitmachen ein. Ebenso wie das historische Kinderkarussell, das noch von Hand betrieben wird.

Wir kosten die verschiedensten Glühweine und Tees und probieren Leckeres vom Schwein, gebraten über offenes Holzkohlenfeuer, verschiedenste Waffeln und Weihnachtsgebäck.

Anschließend lassen wir uns noch zu Kaffee & Kuchen im Kranz Parkhotel nieder. Jetzt können wir schon mal das Erlebte Revue passieren lassen.

Unsere Rückfahrt mit dem Bus wird auch sehr kurzweilig: Zum einen sorgt Herr Dr. Tempel mit einem vorgelesenen Empfehlungsschreiben von Herrn Wolfram Humperdinck, dem damaligen Intendanten des Westdeutschen Landestheaters in Siegburg, für unser Mitglied, Frau Trude Ernst, für Ihre Rollen als erste Sängerin in "Hänsel & Gretel", für großes Erstaunen. Zum anderen gibt Herr Dr. Klönne einige, nachdenkliche Geschichten, speziell zum Thema Weihnachten, zu Gehör - zwei Bespiele sind unter Veranstaltungen 2014 zu finden.

(Text und Fotos: Dr. Ralf Tempel)