Frühlingserwachen „Die Welt – frisch gestrichen“

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 15.März 2015

„Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte.
Süße, wohlbekannte Düfte,
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja, du bist’s!
Dich hab ich vernommen!“

Mit diesem unvergleichlich schönen Wortbild begrüßt Eduard Mörike den Frühling. Und einen Hauch dieser Stimmung wollen wir heute erleben.

Wir treffen uns wieder einmal zur Mittagszeit. Die Familie Borgards und Team haben alles gegeben, um uns kulinarisch auf das Beste zu verwöhnen, natürlich ausgerichtet zu unserem heutigen Thema.
Es heißt Abschied nehmen von kalten und dunklen Wintertagen. Von einer Zeit, in der sich Mensch, Tier und Pflanze zurückzieht, sich gewissermaßen besinnt und Kräfte sammelt für eine neue Zeit des Aufbruchs und der Veränderung, in eine Zeit voller Hoffnungen und Zuversicht.

Mit unserem heutigen „ Frühlingserwachen“ wird unsere Reise in das Frühjahr beginnen. Schon am Eingang grüßen uns große Blumensträuße. Alles wirkt so wunderbar frisch. Die hübschen Frühjahrsgestecke auf den Tischen sind die Vorboten und heißen alle auf das Herzlichste willkommen.

Mit der Entertainerin Jutta Hoppe aus Hamburg erleben wir einige sorglose und vergnügliche Stunden. Mit ihrem – extra für die Societät zusammengestellten – Programm „Die Welt – frisch gestrichen“ zieht sie uns in ihren Bann mit den schönsten Gedichten zum Thema „Frühling“ von Christian Morgenstern, Theodor Fontane, Paul Heyse, Eduard Mörike, Joseph von Eichendorff, Hermann Hesse, Johann Wolfgang von Goethe und Heinrich Heine. Passend dazu begleitet sie sich bei einigen Stücken auf der Geige zu Antonio Vivaldi`s „Frühling“. Wir werden animiert, mit zu deklamieren; Erinnerungen aus einer anderen Zeit steigen in uns auf – wir erleben eine Zeitreise.

Nun haben wir alle eine „kleine“ Pause verdient, wir probieren die kulinarischen Köstlichkeiten, die uns aufgetischt werden, abgestimmt zum heutigen Programm. Wirklich alle Sinne werden angesprochen, wir kommen aus dem Staunen nicht heraus.

Im zweiten Akt wartet Jutta Hoppe mit Gedichten von Heinrich Heine, Mascha Kaléko, Novalis, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner und Rabindranath Tagore auf, das Thema „Frühling“ wird erweitert um das Thema „Liebe“, wie auch nicht, passen sie doch optimal zusammen. Dazu gibt es Melodien von Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn-Bartholdi. Aber auch eigene Improvisationen rühren uns.

Wir sind restlos begeistert, lehnen uns zurück und lassen alles noch einmal Revue passieren; alles hat gepasst, wir haben lebendige Gespräche an den Tischen.

Überraschend bittet unser Mitglied, Herr Prof. Henkel, ums Wort. Wir sind überrascht, aber auch gespannt, was er uns zum Besten geben wird, denn um nichts anderes kann es sich hier nur handeln. Und natürlich enttäuscht er uns nicht, zu einem mit einem Gedicht zum heutigen Thema, dieses sich rankt um ein Rezept mit Frühlingskräutern zur wohlbekannten Frankfurter „Grünen Soße“. Zum anderen mit einem Gedicht zum aktuellen Thema, ganz im Rhythmus zum Heideröslein: Tsipras, Tsipras, Tsipras rot, Tsipras nach den Wahlen – es gibt kein Halten mehr an den Tischen.

So haben wir wieder einen unglaublichen, beglückenden Tag erlebt.

(Text & Fotos: Dr. Ralf Tempel)


Traditionelles Aschermittwochs-Fischessen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 18.Februar 2015

Am Aschermittwoch ist alles vorbei … Mit diesen Worten begrüßt der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Dr. Ralf Tempel, die Mitglieder und Gäste zum traditionellen Fischessen. Er erinnert daran, dass die kommenden 40 Tage (46 Tage, die Sonntage eingerechnet) nur ungefähr halb so lang sind, wie die „fünfte“ Jahreszeit dauert. Sicher haben die meisten von uns letztere reichlich genutzt! Umso mehr werden jetzt viele von uns die anstehende Fastenzeit als willkommenen Anlass für Besinnlichkeit und innere Einkehr nutzen.

Doch zunächst eine sehr traurige Nachricht: Unser ehemaliger Vorsitzender, Herr Dr. Herbert Hitzbleck, ist nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Er führte den Verein von 1998 bis 2011. Die Belange der Societät waren ihm ein Herzensbedürfnis, er kümmerte sich um alle Dinge bis in das kleinste Detail. Wir werden seine wohl durchdachten Reden und seine ruhige, überzeugende Art sehr vermissen.

Danach gibt der Vorsitzende einen kurzen Abriss aus der Tätigkeit des Vorstands des letzten Monats. Details sind im Mitgliederbereich unserer Internetseite zu finden.

Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, legt die Besonderheiten des diesjährigen Veranstaltungsplans dar. Stolz ist sie dabei auf die Verpflichtung einer Reihe von „Hochkarätern“ unter den Vortragenden und den geplanten Besuchen im Landtag und beim DLR in Köln. Details unter Veranstaltungen 2015.

Und nun kommen wir zum Höhepunkt des heutigen Abends: Das Fischessen. Familie Borgards und Team haben wirklich alles aufgeboten, uns mit den schmackhaftesten Fischkreationen zu verwöhnen. Gebratene Sardinen an Vinaigrette, Forellenfilet auf Rührei, zartes Matjesfilet, Bad Zwischenahner Räucheraal, Riesengarnelen auf rote Beete Salat, Norwegischer Räucherlachs an Sahne-Meerrettich, Potpourri von geräucherte Makrelenfilet auf Kräutersalat, dazu eine Reihe von Salaten: mein Favorit ist der Sherry-Matjessalat – das alles ist vorzüglich zubereitet!
Aber auch der Hauptgang zeigt seine Variationen: Zanderfilet im Speckmantel und Riesling Sauce mit Schmörchen, Kabeljau „Skreifilet“ an Hummer Krabben Sauce und Lachsforelle auf Fenchelgemüse an Weißweinschaum überbacken – einfach ein Gedicht. Zugegebenermaßen hat das alles nicht viel mit Enthaltsamkeit zu tun, dann fangen wir eben morgen damit an!

Um die eingangs erwähnte innere Einkehr zum Durchbruch zu verhelfen, verzichten wir heute – im Gegensatz zu der sonstigen Gepflogenheit – auf einen Vortrag und konzentrieren wir uns heute ausschließlich auf uns selbst. Die Gespräche an den Tischen sind wie immer inspirierend und werden auch nach dem Auseinandergehen sicher nicht beendet sein.

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Katharina Tempel)


China

Vortrag von Herrn Johannes Pflug, ehemaliges MdB und Vorsitzender der Deutsch/Chinesischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 18. Januar 2015

Der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Dr. Ralf Tempel, begrüßt die anwesenden Mitglieder und Gäste mit einem „Prosit Neujahr“ und zaubert auch den versprochenen „Kracher“ aus der Veranstaltungsankündigung hervor: Ein Hosentaschen China-Böller wird gezündet!

Und er stimmt uns auf die Veranstaltung ein, verweist auf die zahlreichen, bestehenden Verbindungen zwischen Duisburg und China und begrüßt schließlich unseren Vortragenden, Herrn Johannes Pflug, gerade erst ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande, Ex- MdB und Ex- Vorsitzender der Deutsch/Chinesischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestages, der einen Überblicksvortrag zum Thema: „CHINA“ geben wird.
Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, verweist auf die nächsten Veranstaltungen.

Heute beginnen wir, abweichend von der Norm, mit dem Vortrag. Herr Pflug startet mit einigen, wenigen Bemerkungen über die Zeit Mao Zedongs, um dann vor allem die Entwicklung seit Deng Xiaoping bis heute in einer politisch/gesellschaftlichen Analyse in einem "Chinabild oder -modell" darzulegen. Zum Abschluss wird er noch auf die aktuellen chinesisch-amerikanischen Beziehungen und Rivalitäten im pazifischen Raum eingehen.

Er stellt zunächst dar, welche Unterschiede zwischen werte- und interessenorientierter Außenpolitik bestehen und dass Politik, die nur auf die eine oder die andere Seite setzt, zum Scheitern verurteilt ist. Und er stellt klar, dass chinesische Politik immer von Pragmatismus geprägt ist.

Sein China Modell beschreibt die wirtschaftliche Entwicklung seit Deng Xiaoping, von den anfänglichen Joint Ventures, die Übernahme der Produktion in China, Übernahme des heimischen Marktes bis hin zur Übernahme der ausländischen Märkte.

Ein weiterer zentraler Punkt behandelt die 1-Kind Politik, die heute weiter modifiziert wird, denn die historischen, familiären Strukturen werden dadurch aufgehoben und ein flächendeckendes Sozialsystem existiert nicht.

Herr Pflug beschreibt die Entstehung von ideologischen Löchern, die von der herrschenden kommunistischen Partei nicht ausgefüllt werden können, dazu gehört auch der wachsende Unterschied im Lebensniveau in China, die dem gewünschten Konstrukt einer harmonischen Gesellschaft entgegen steht. Zu nennen sind da z.B. der Daliah Lama, Falun Gong und der Nationalismus (die Uguren u.a.).

China erfüllt klar die Kriterien einer Supermacht, wobei sie lediglich bei der militärischen Macht noch Aufholbedarf hat. Aber parallel mit wachsender Stärke und Machtbewusstsein wächst auch die Unbeliebtheit bei den Nachbarn. Dieses ist dann der Hauptgrund, warum es der USA gelang, einen Ring aus militärischen Stützpunkten in vielen Ländern rund um China zu legen.

Die Zuhörer sind begeistert von dem lebendigen, detaillierten und persönlich gehaltenen Vortrag. Herr Pflug beantwortet kompetent Fragen aus dem Zuhörerkreis.

Anschließend stürmen wir das chinesische Büffet. So gibt es da Riesengarnelen im knusprigen Reisflockenteig, Teigtaschen mit Gemüsefüllung, Frittiertes und im Wok zubereitetes Gemüse, u.v.a.m.

Die Resonanz auf das neue Format, das Treffen am Sonntagmittag durchzuführen, ist großartig. Wir werden uns zukünftig wohl öfter auf diese Art und zu dieser Uhrzeit wiedersehen.

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Katharina Tempel)


Festliches Weihnachtsessen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 13. Dezember 2014

Ein Jahr geht wieder fast zur Neige, wir feiern mit dem traditionellen Weihnachtsessen unsere letzte Veranstaltung für dieses Jahr. Die Räumlichkeiten sind festlich geschmückt, wir werden eingestimmt mit einem wunderschönen Baum, ein Kaminfeuer, mit Glühwein und Plätzchen.

Der Vorsitzende, Herr Dr. Ralf Tempel, eröffnet die Feier. Er erinnert daran, dass die Stiftungsfeste Anfang des 19. Jahrhunderts immer am 31. Dezember stattfanden, verbunden mit einem Fischessen – so der Rhein schiffbar und der Kabeljau aus Haag herangeschafft werden konnte. Ebenso mutet heute seltsam an, dass jeder Teilnehmer Messer, Gabel und Serviette selber mitzubringen hatte.

Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, hat sich ein ganz besonderes Programm zurecht gelegt – in Inhalt und Form, ob es die kleinen Weihnachtspralinés sind oder die gedruckten Texte der Weihnachtslieder, die wir singen wollen, die Programmfolge oder das Menu, alles steht für jeden schwarz auf weiß zur Verfügung.

Wir singen unsere nun schon traditionellen Weihnachtslieder. Zwischendurch ergreifen einige Anwesende die Gelegenheit, Gedichte und Geschichten vorzutragen, so unsere verehrten Mitglieder Frau Trude Ernst, Frau Ilse Neuber und Herr Prof. Bernt Henkel – Allesamt regen zum Nachdenken an.

Unsere jungen Künstler, Frau Juliane Mainka (Gesang) und Herr Benedikt ter Braak (Klavier), unterhalten uns mit kunstvoll vorgetragenen Weihnachtsliedern, Herr Markus Laghanke hält ein paar Erinnerungen an diesem Abend im Bild fest.

Gekrönt wird der Abend mit einem guten Essen. Auf dieses Festmahl können wir uns wirklich freuen! Familie Borgards und Team schafft es wieder, eine überwältigende Vielfalt von Edlem aus Meer und Wald zusammenzustellen.

Das Programm und das Menu gibt es zum Nachlesen noch hier.

Wie im Fluge vergehen die Stunden bei gutem Essen und Gesang. Jetzt kann Weihnachten kommen!

(Text Dr. Ralf Tempel, Fotos: Markus Laghanke)