Am 6.3.2013 hat die „Wilhelmshöhe“ uns noch einmal Asyl gewährt, und wir trafen uns zu einem Abend der besonderen Art. Vortragender war Herr Prof. Dr. Helmut C. Jacobs von der Universität Duisburg – Essen, Fachbereich Geisteswissenschaften (Institut für Romanische Sprachen und Literaturen). Er hat uns auf seinem Akkordeon mit den für unsere Ohren ungewohnten Klängen des spanischen Fandangos vertraut gemacht, einer Musik, zu der in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts getanzt wurde. Der Fandango erlangte seine weitreichende Popularität durch die gegen die Moral der katholischen Gesellschaft provozierende Erotik.
Die Entstehung des Fandangos ist weitgehend unbekannt, und vieles über diese Musik und den Tanz ist nur aus Reiseberichten überliefert. So gibt es u.a. Aufzeichnungen von Casanova (Histoire de ma vie) und auch von Humboldt. Der Fandango ist der Vorläufer des Boleros und später des Flamencos bis hin zum Tango. Alte Originalnotenblätter haben Herrn Prof. Jacobs inspiriert, diese wunderbaren Stücke auf seinem Konzertakkordeon zu spielen. Er hat die Musik in solcher Virtuosität vorgetragen, dass wir von einem Konzert der „fliegenden Finger“ sprechen dürfen. Wer an diesem Abend nicht teilnehmen konnte, hat etwas verpasst!
(Ursel Weyer)