vom 21. 05. – 29. 05. 2013
mit Versen von Prof. Bernt Henken und Armin Stemm

Tag 1 und 2 (Prof. B. Henkel)

Vor dem Bau, der für uns verschlossen,
dieweil der Brandschutz uns verdrossen,
traf sich wieder der harte Kern,
denn mit dem Klaus, da fahren wir gern,
und Stefan, the very british expert
als Beiladung auch mit uns fährt.

Das Sorgenpäckchen hat Helga expediert
und uns zu Piccolo verführt.
Übers Wetter schweigt die Höflichkeit,
die Seaways-Fähre liegt im Hafen bereit.
Der Pott ist gewaltig und höchst modern,
zum Abendessen traf man sich wieder gern.
Die englische Küche – nicht wie Borgards so fein,
denn Jamie Oliver kann ja nicht überall sein;
indes, das Guiness hat gemundet,
Deck 9, ganz achtern, ward erkundet,
und zu den „dezenten“ Klängen der Kapelle
drehten die Damen sich auf die Schnelle.
Schließlich hat Morpheus doch gesiegt,
die See hat mich in den Schlaf gewiegt;
doch nicht überall hat das hingehaut,
denn Schiffsdiesel sind ziemlich laut!

English breakfast, very fine,
we enjoyed it till clock nine.
In Gretna Green gab`s viel zu futtern
und auch manchen Kokelores,
so geht dann äußerst effektiv
so mancher Pfund-Bestand kapores!
Mister Steward konnt` berichten
viel von Glasgows Stadtgeschichten;
die Stadt hat wirklich ein  Gesicht ,
wie viele uns`rer Städte nicht.
Doch der Ruß aus tausend Essen
hat sich in den Stein gefressen,
drum die Kathedrale dräut,
doch hat`s auch moderne Bauten heut`!
Dann kam endlich das „Hotelle“
an ziemlich ungünstiger Ladestelle !
Tag 1 und 2 (Armin Stemm)

Schottland ruft – wir hören`s gern,
die Societät reist in die Ferne.
Im Bus kredenzt uns Helga froh
jedem einen Piccolo.
In Ijmuiden eingecheckt,
auf der Fähre gleich entdeckt,
wo der duty-free-shop lockt –
schon ist das erste “ Moos” verzockt.

Auf Deck 9 , in einer Bar,
trifft sich schnell die Reiseschar.
Die Sängerin: Ein „heißer Ofen“,
lockt uns`re „Mädel“ auch zum  Schwofen.
Doch die Musik, zu uns`rem Jammer,
dröhnt lautstark wie ein Presslufthammer.

Der Schlummertrunk uns safety gaukelt,
obwohl das „Schiffchen“ manchmal  schaukelt,
weil sich ein „Grönland-Tief“ erdreistet
und sich viel Wind in Böen leistet.

Am Morgen grüßt uns Englands coast
mit ham & eggs, baked beans und toast.

Ab in den Bus, man sieht uns zieh`n,
zur Scottish border: Gretna green.
Das ist eine “Touristenfalle”,
und dorthin zieht es – leider – alle.
Selbst vor der Schmiede tut man kund:
„Willst Du hier rein? Zahl` erst 3 Pfund (!).
Ganz viele shops, die Preise? High!
Hast Du viel „Moos“? Bist Du dabei.
Dann wirst Du als good-boy gehandelt,
vielleicht geliebt und auch „verbandelt“.

Tag 3 (Prof. Henkel)

Breakfast war heut` very early,
die Munterkeit drum etwas spearly!
Loch Lomond – ohne Ungeheuer,
die Gärten sind den Leuten teuer.
Samstags wird das Messing geputzt
Und die Hecke zurechtgestutzt.
Die Landschaft der Highlands karg und rau,
und ganz oben lag sogar noch snow!
Im Tal der Tränen haben wir nicht geweint,
sondern waren froh bei Kaffee und Würstchen vereint.
Fort Williams ist ein hübscher Ort,
doch Kriegerisches sucht man vergeblich dort:
Das war ein Stück weiter dann zu sehen,
doch das Panorama war fürwahr sehr schön!

Der kaledonische Kanal
begleitet unseren Weg zumal
bis wir  gelandet an berühmter Stelle,
doch nichts durchbrach die Wasserwelle,
denn „Nessie“ hat sich rar gemacht,
weil der Otto so laut lacht!

Die Landschaft: Erst lieblich, dann sehr, sehr urig,
fahren konnte man da nur untertourig.
Selbst die Brücke hat gehalten,
der Unterboden wurde nicht gespalten!
Vorsichtshalter stiegen wir aus,
gemeistert hat`s wieder mal der Klaus.
Immer, wenn er für uns am Steuer,
passieren solche Abenteuer;
auf ausgetretene Pfade ist er nicht versessen,
mit einem Wort: Societäts-angemessen!
Klaus und Stefan, ein Team, das perfekt,
drum Dank für diesen Tag, der wie geleckt !

Tag 3 (Armin Stemm)

Die Weiterreise nach Loch Ness
macht durch ein frühes Aufsteh`n  Stress.
Loch Lomond – unser erster Halt,
das Wasser nicht nur nass – auch kalt !
Und in dem Mini-Dörfchen Luss,
macht nur ein gift-shop wirklich Spass.
Dann – bei der Abfahrt: „HALT! Oh Gott,
da sitzt noch jemand auf dem Pott“.
Beinah` taten wir schreckhaft kund:
Die SOCIETÄT hat diesmal Schwund.

Die Highlands kennen nicht nur Regen,
auf Bergeshöh`n hat noch Schnee gelegen.
Zum Mittagstisch nach Klausens Art:
Leckere Würstchen mit Salat.

Loch Ness: Wo ist das „Wundertier“?
Wir sind doch auch wegen „Nessie“ hier.
Wo hat das Monster sich versteckt?
Wir haben es auch nicht entdeckt !
Das machte dann bei  vielen Frust.
Im „Nessie-shop“ – aus purer Lust –
Hat uns der Kaufrausch schnell gepackt,
da war manch`Portemonaie bald nackt !

In Newmore hat zu guter Letzt
der Klaus uns bestens abgesetzt.
Kurzweilig heitere Geschichten
wusste auch Stefan zu berichten.

Tag 4 (Prof. B. Henkel)

Ach, der early morning tea,
kaum bist du aus dem Bette,
ist fürwahr ein schöner Brauch,
den ich stets gerne hätte!
Doch heute soll`s – auch das ist schön –
an stärkere Getränke gehen.
Das Frühstück präsentiert sich zunächst
wie die schottische Version von Verschwendung.
Ein Rätselraten allerseits –
doch dann nahm`s eine überraschende Wendung!

Gelber Ginster, blauer Himmel,
Meeresrauschen, Möwengewimmel,
jede Menge Aerosole, ach, wie fühlten wir uns wohle!
Selbst die Fußkranken der Meute
wurden nicht der Fluten Beute.
Glenfiddich zeigt sich reserviert,
was uns weiter nicht geniert,
hier gibt`s weitere Destillen,
um uns richtig abzufüllen!

Tag 5 (Armin Stemm)

Frühes Frühstück –Koffer packen,
die Zeit sitzt etwas uns im Nacken.
Es ist unser fester Wille:
Heute geht`s in die Destille !
Für ein paar Pfund Eintrittsgeld
erlebten wir die Wunderwelt.
Ins Gästebuch schrieb gern ich rein:
„EDRADOUR  single malt schmeckt fein“ !
„By the way – just to say,
EDRADOUR whisky is o.k.
Wir konnten auch an “Cream” uns laben –
GLENNFIDDICH wollte uns nicht haben (!)
Deshalb wollen wir so tief nicht sinken
und jemals wieder GLENNFIDDICH trinken !

Das Castle von den Dukes of Blair,
mancher von denen: Legendär !
Trotz Krieg und mannigfacher Hürden,
mit Anrecht gar auf Königswürden.
Vielfältig sind die Sonderrechte –
Soldaten hat er, viele Knechte.
Viel stramme Männer, stark und wild,
quiet sexy wippt so mancher Kilt.
Baumstammwerfen, Strick zerreissen,
Gewichte in die Höhe schmeissen,
die Schotten außer „Rand und Band“:
Das ist als „Highland games“ bekannt.

Das Highlight: 50 (!) pipers-Leute
marschiern und musizierten heute.
The piper-major on the top,
die “Bärenmütze” auf dem Kopp,
sein „Marschall-Stab“ mit Schmackes schwingt,
das Pipe-Orchester schwungvoll klingt.
Den Degen hoch – und sehr gekonnt –
nimmt die Duchess ab die Front.
Die Privatarmee steht stramm!
Dann macht eine Kanone: „WAMM“!
Zwei Hunde sind erschreckt getürmt
und Frauchen hinterher gestürmt.
Das Wetter? Wie für uns gemacht,
der SOCIETÄT die Sonne lacht !

Bei der Rückkehr am Empfang
wurde uns ganz kurz mal bang!
Hört, ihr Gäste, dass ihr`s wißt,
die Zimmerschlüssel sind vermißt.
Dann hebt ein Suchen an, ein Kramen
der zwei Rezeptionisten-Damen.
Sie sagen oft und laut: „So sorry,
macht keinen Aufstand, please don`t worry“!
Im Nebenraum ein Schlüsselbrett,
dorthin zeigt die Marlene nett
und knurrt: „Du bist `ne schäle Tusse,
ins Nebenzimmer gehen  musse.
Dort hängen, was von hier man sieht,
die Schlüssel all in Reih` und Glied“.
Und danach klappt es wie am Schacht,
Marlene: Einfach gut  gemacht !

Tag 6 (Prof. B.Henkel)

Das Frühstück verlief schweigsam, noch etwas in Trauer,
seit gestern Abend ist der Ruhrpott sauer;
Stefan erleichterte die Runde
wieder mal um einige Pfunde
und entführt uns auf `nen Pott,
der schippert auf dem Firth of Forth,
direkt unter jene Eisenbahnbrücke,
die nicht zu kennen eine Bildungslücke!
Robben sahen uns früfend an,
wurden digitalisiert sodann,
and`re Inseln waren nur von Möwen bewohnt,
obwohl einst daselbst ein Abt gethront!

Falkirk Wheel

Archimedes, alter Grieche von Beruf,
das nach ihm benannte Prinzip erschuf,
wonach ein Körper, der im Wasser versenkt,
um soviel leichter wird, als er Wasser verdrängt.
So bleiben – man glaubt es beinah nicht –
beide Tröge stets im Gleichgewicht,
und mit geringer Antriebskraft
wird ein Schiff nach oben, eins nach unten geschafft!

Stirlin Castle, hoch und wuchtig,
macht den bösen Feind ganz fuchtig,
denn an diesem Klotz, oh Graus,
biss er sich die Zähne aus!
Wir hingegen waren friedlich,
taten uns im „Gift-Shop“ gütlich;
in Stirlingu-town gab`s ein gutes Eis,
doch weiter ich nichts zu berichten weiß!

Der Koffer ist gefüllt mit „Gift“,
doch wer zu spät kommt, den bestraft der Lift.
Drum hab die Rollbahn ich genommen
und bin auch pünktlich zum Bus gekommen.
Südöstlich steuert uns der Klaus,
Radsportler bremsten uns erfolgreich aus.

Tag 7 (Armin Stemm)

Maria Stuart hatte Pech:
Man klaute ihr den lover weg.
Weil die Schotten nicht gemocht,
wurde er 56mal durchlocht (!).
Ums Holyroodhouse gibt es viele Geschichten,
von denen konnte uns Inge berichten.

Dann: Freie Bahn! Es stürmt die Meute
und sucht nach Schnäppchen und nach Beute.
Das viele Laufen macht auch schlapp;
ganz schnell, wo ist der nächste Pub?
Und auch die Mienen sind erhellt,
wenn man bekommt, was auch bestellt.
Dann sitzen wir zum guten Schluss
geschafft, zufrieden wieder im Bus.

In HAWES INN – der letzte stop:
Die Reise war mal wieder top!
Denn: Geht die SOCIETÄT auf Reisen,
ist Helga Goldstrass  hoch zu preisen.
Wo immer auch St. Petrus grollt:
Die Helga schafft`s – er ist uns hold.

Und Klaus und Stefan, diese beiden,
können wir formidable gut leiden.
Auch Euch sagen wir ganz frei und frank:
„Für Euren Einsatz, vielen Dank“!

Tag 8 (Prof. B.Henkel)

Jedburgh Abbey

Vor beinah 1000 Jahren
hat man hier Stein auf Stein gebaut
und sodann in spät`ren Jahren
Alles wieder z`sammgehaut.
Doch was noch steht von dem Gemäuer
zeugt von einstiger Ordensmacht;
Schottlands Grenze seh`n wir heuer,
denn wir werden heimgebracht!
Am Grenzstein schon der Piper stand,
der Whisky den richtigen Weg auch fand,
das Würstchen dazu, obligat:
So leben wir von früh bis spat!
Doch dann versank in Schweigen die Besatzung,
das macht die ausführliche Labung und Atzung!
Dann ging es wieder an Bord der Fähre,
und jubelnd gab man Deck 5 die Ehre!
Doch Otto ist nach oben entwetzt,
nachdem er einen fünfziger draufgesetzt.
„On top“ haben wir uns dann eingefunden
und genossen die letzten Sonnenstunden.
Doch nach dem Abendessen bin ich in Schlaf versunken,
im Traum noch hat Schottlands Fahne gewunken!