Sommerfest

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 24. Juli 2020

Unser Sommerfest findet dieses Mal in sehr kleinem Rahmen statt. Nicht nur, dass unsere Freunde von der Deutsch-Französischen-, der Deutsch-Britischen- und der Deutsch-Italienischen-Gesellschaften nicht dabei sind, auch unsere Mitglieder sind zurzeit etwas zurückhaltender bei unseren gesellschaftlichen Aktivitäten. Doch ungeachtet dessen ist es für die Anwesenden ein absoluter Höhepunkt.

Unser Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, hat wieder ein herausragendes Fest auf die Beine gestellt: Wir haben eine hochkarätige Unterhaltung, ein tolles Essen und der Wettergott steht auch auf unserer Seite.

Der obligatorische Sektempfang stimmt uns auf die kommenden Stunden ein. Viele haben sich lange nicht gesehen und freuen sich, sich wieder mit anderen auszutauschen. Und wir höheren Musik, dieses Mal haben wir das exquisite Musiker-Quartett „klang salon“ aus Köln zu Gast. Die vier erstklassigen Musiker Christina Schamei, Benedikt Koch, Johanna Klein und Simon Seeberger bieten ein sehr breites Repertoire. Sie begleiten uns durch den ganzen Abend und ziehen uns mit ihrem Können immer wieder in ihren Bann. Wir sind uns sicher, dass wir sie nicht zum letzten Male gehört haben!

Einen weiteren Höherpunkt beschert uns Herr Klaus Hobohm mit seinem Team. Er hat Erlesenes von Feld, Stall und Wasser auf die Tische gebracht. Alles perfekt zubereitet und wir schmelzen ein weiteres Mal dahin. Das Essen mundete einfach köstlich.

Wir wollen uns gerade wieder verstärkt unseren Gesprächen zuwenden, als unsere Aufmerksamkeit auf einen Herrn gelenkt wird, der scheinbar nebenbei einige Anwesende an den Tischen in seinen Bann zieht. Es ist der zaubernde Entertainer Marcel Wunder, der es mit seiner offenen, humorvollen und intelligenten Art schafft, uns in kürzester Zeit für sich zu gewinnen und zu begeistern. Er ist Experte im Gedanken- und Mimiklesen und ein wahrer Manipulateur. Sollen wir glauben was wir sehen oder sehen wir was wir glauben? Die Verblüffung ist jedenfalls groß und jedes Mal, wenn wir schon denken, wir haben es kapiert wie es funktioniert, werden wir eines Besseren belehrt. Wirklich „Wunder“lich!

Wer ihn noch einmal sehen möchte, hat dazu Gelegenheit in der „Marcel Wunder – Magie Zaubershow am Zoo“, sie findet ab September monatlich in unseren Räumlichkeiten statt.

Lange genießen wir unser Sommerfest XXS, ob bei Gesprächen oder mit kühlen Getränken im Saal oder auf unserer Terrasse.

Ein phantastischer Abend neigt sich erst weit nach Mitternacht dem Ende entgegen!

(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Klaus Hobohm, Dr. Michael Greeske und Dr. Ralf Tempel)


Kaffee- und Grillnachmittag

Auf der Terrasse der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 2. Juli 2020

Es ist eine schwere Zeit; vieles, was uns am Herzen liegt, ist zurzeit nicht möglich! Corona bedeutet einen tiefen Einschnitt, auch in unserem Vereinsleben. Viele unserer Mitglieder sehnen die Fortführung unserer Veranstaltungen herbei, gleichzeitig ist uns allen auch bewusst, dass einige noch etwas mehr Zeit verstreichen lassen wollen. Der persönliche Eindruck ist, dass sich alle Mitglieder in der Vergangenheit mit Kontakten in der breiten Öffentlichkeit sehr zurück gehalten haben, so dass wir schon eine Insel der „Glückseligen“ bilden.

Nachdem Mitte Juni in Nordrhein-Westfalen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen erlassen wurden, überlegte der Vorstand, wie das für die Societät umgesetzt werden könnte. Ein kleines Kaffeetrinken mit anschließendem Grillen, alles auf unserer Terrasse, scheint genau der richtige Rahmen dafür zu sein; wir haben viel Platz und die Hygiene- und Abstandsregeln, sowie die frische Luft, sind garantiert.

Unser Caterer, Herr Hobohm, eröffnet den Nachmittag. Die Zusammenarbeit geht nun bereits ins vierte Jahr. Man hat sich zusammengefunden, das gegenseitige Verständnis ist gewachsen und es macht nun richtig Freude, hier zu wirken.

Unser Vorstandsvorsitzender schließt sich dem Loblied auf das gegenseitige Verständnis an und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit. Natürlich hat die Societät die letzten vier Monate nicht verschlafen, wir haben weiter am Erscheinungsbild gearbeitet:

  • Die Bar wurde renoviert, es betrifft die Stühle, Verkleidung und Teppichboden
  • Terrasse & Bepflanzung wurden gepflegt und – wo notwendig – ergänzt
  • Sonnensegel und Bewässerungsanlage sind beschafft und warten auf die Installation

Aber nun freuen wir uns auf einen schönen Nachmittag, Herr Hobohm hat dafür alles in die Wege geleitet. Der Kuchen ist perfekt, schön viele und vor allem kleine Teilchen warten. Der Kaffee mundet wunderbar. Mit Erzählen geht die Zeit dahin.

Etwas später wird der Grill angeheizt. Wir sind erwartungsfroh, es gibt leckere Salate, Fleisch, Fisch und Gemüse vom Grill und das frische, leckere Kümmelbrot, das wir von unserer letzten Veranstaltung her kennen.

Es ist fast wieder wie zu den Zeiten vor Corona. Welch Balsam für die Seele!

(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Dr. Michael Greeske)


Die Pest – eine historische Abhandlung

Vortrag von Herrn Prof. Dr. Hans-Georg Krengel, Kath. Klinikum Essen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 9. März 2020

Um es gleich vorweg zu nehmen, was für ein fantastischer Abend! Zeitgeist, Historisches und Kunst geballt in einer Veranstaltung:

  • Großer Dank an unseren Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, für die Auswahl des Themas und des Referenten, die Aktualität bezüglich des aktuell grassierenden Corona-Virus allein verheißt einen spannenden Abend.
  • Einen herzlichen Dank an unser Mitglied, Frau Helga Rühl, die ihre Streich-Psalter dabeihat und uns akustisch auf Vergangenes, aber auch doch wieder Aktuelles, einstimmt.
  • Einen besonderen Dank an Herrn Klaus Hobohm für die mittelalterlichen Spezereien, die er kredenzt und Herrn Pascal Kißel für die mittelalterliche Ausstaffierung von Räumen und Männern.

Aber der Reihe nach. Nach dem obligatorischem Sektempfang – heute mit blutrot Vergorenem – nehmen wir Platz und werden von Frau Rühl mit einem uralten Instrument, das schon zu Zeiten König Davids genutzt wurde, der Psalter, genauer der Streichpsalter, eingestimmt. Sie erläutert kurz den Aufbau und die Spielweise. Nun bringt sie das Instrument zum klingen mit „O du lieber Augustin, alles ist hin“. Und um zu beweisen, dass das Instrument einfach zu spielen ist, bittet Sie unseren heutigen Redner es doch einmal zu probieren. In der Tat kommt Prof. Krengel gut damit zurecht, wir sind begeistert.

Als nächstes steht das heutige Essen an. Wir haben schon vorher erfahren, dass die kredenzten Sachen heute mit mittelalterlichen Namen daher kommen, aber das trifft nicht den Kern, die Herren „Knechte“ Hobohm und Kißel haben mittelalterliches ausgegraben und wir schmecken intensiv die vielen unterschiedlichen Gewürze aus den Speisen. Aber nicht nur die Speisen haben die beiden in das Mittelalter zurückversetzt, auch die Ausstattung lässt nichts zu wünschen übrig, ob es die alten Bücher, Helme oder Schilder sind, die unsere Räume heute zieren. Auch wird durch die drei Knechte Klaus, Pascal und Ralf das Menü vor allen Anwesenden verkündet mit großer Gestik und unterstützt von einem Dreschflegel. Welch ein Anblick! Wir lassen uns es herrlich schmecken. Ein eigens angefertigtes, sehr frisches Brot (Sauerteig mit Kümmel) hat es allen besonders angetan, Herr Hobohm nimmt Bestellungen für die Auslieferung bei der nächsten Veranstaltung entgegen (über Tempels).

Nun kommen wir zum heutigen Vortrag, ein überaus kompetenter Mediziner widmet sich dem Thema Pest und bringt uns auf den historischen und den neuesten wissenschaftlichen Stand. Der Einstieg gelingt Prof. Krengel mühelos: „Der schwarze Tod“, Schrecken des Mittelalters, ist immer noch aktuell. Nein, das Coronavirus ist in seiner Wirkung nicht vergleichbar mit der Wirkung der Pest im Mittelalter. Aber ja, die Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Zusammenleben zeigt schon Parallelen auf. Ja, Corona ist eine Pandemie, aber ist auch Hype.

Die Pest wurde schon in der Bibel erwähnt, aber nie hat sie so viele Opfer gefordert wie in den Jahren zwischen 1347 und 1350 in denen der „Schwarze Tod“ in Europa wütete, übertragen von Flöhen auf Hausratten. Die Seuche kam aus Asien über die Krim nach Italien. Europa verlor in drei Jahren rund die Hälfte der Bevölkerung. Pandemien, Pestwellen, hatte es bis dahin immer wieder gegeben – und es gab sie auch danach. Eine Ursache wurde nicht erkannt, stattdessen machte man eine besondere Planetenkonstellation verantwortlich. Selbstredend gab es keine Heilungsmethode, stattdessen verlegt man sich auf Heiligenverehrung, Bitt- und Dankgebete, Passionsspiele, Münzen und Pestsäulen. Selbst Kot- und Urinauflegen auf die Beulen galt als Therapeutikum; als bestes Prophylaktikum aber eine rechtzeitige Flucht oder aber offenes Feuer in der Wohnstätte, selbst im Sommer.

Pestsäulen findet man heute noch in vielen Städten, so auch in Wien. Darüber hinaus beschreibt auch ein Lied diese Pest, ob nun Markus Augustin der Verfasser war, bleibt ungewiss. Durch den spöttischen Text wird allerdings deutlich: Das Lied stammt aus der Wiener Pestzeit und auch heute noch erinnert ein Denkmal auf dem Wiener Fleischmarkt an den „Lieben Augustin“.

1894 konnte das erste Mal der Bazillus und sein Infektionsweg über Floh und Ratte beschrieben und in drei Formen eingeteilt werden: der Bubonen- (Beulen oder auch Lymphknoten-), Haut- und Lungenpest, erstere tritt zu 90% auf. Heute sind die Ursachen der Pest, die Hausratte und der Menschenfloh, weitgehend verdrängt.

Nach dem Vortrag werden Fragen gestellt, die alle von Prof. Krengel beantwortet werden. Welch ein interessanter Abend!

(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Dr. Michael Greeske & Dr. Ralf Tempel)


Heilen mit Magnetismus: Magnetische Nanopartikel in Diagnostik und Therapie

Vortrag von Herrn Prof. Dr. Michael Farle, Uni Duisburg-Essen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 19. Februar 2020

Wieder ist es unserem Veranstaltungswart, Frau Katharina Tempel, gelungen, einen hochkarätigen Gast, Herrn Professor Michael Farle, zu uns einzuladen.

Mit seinem aktuellen Thema „Heilen mit Magnetismus“ wird er uns erläutern, wie Naturwissenschaft und Medizin – zum Wohle des Menschen – mittlerweile Hand in Hand zusammenarbeiten.

Der Vorsitzende, Herr Dr. Ralf Tempel, eröffnet nach dem Sektempfang die Veranstaltung. Er spricht einerseits davon, wie behaglich jetzt in der kalten Jahreszeit der Kamin noch prasselt, andererseits haben wir (die männlichen Anwesenden mit ihren Krawatten) Glück, die Veranstaltung einen Tag vor Weiberfastnacht zu haben.

Ansonsten ist der Ablauf der Veranstaltung wie gewohnt, erst der kulinarische, dann der geistige Genuss. Herr Hobohm und sein Team haben sich wieder mächtig ins Zeug gelegt mit allerlei fantastischen Vorspeisen, aber auch der auf der Haut gebratene Skrei und die französische Perlhuhn Brust in Sesamkruste munden außerordentlich. Und dann noch die frisch zubereiteten Kartoffelplätzchen … alles ein Genuss!

Langsam kommen wir zum zweiten Teil: Herr Farle wird vom Vorsitzenden vorgestellt. Dann kann er auch schon beginnen. Wir sind ständig von Magnetfeldern umgeben – heute zunehmend auch von künstlichen, diese sind meistens Wechselfelder, während das älteste Feld, das Erdmagnetfeld als Gleichfeld vorhanden ist. Dessen Wirkung erfahren wir, wenn wir uns hindurchbewegen, ganz so wie die Vögel, die sich durch die winzigen Magnetfeldänderungen während des Fluges über die Kontinente orientieren können.

Aber wie können uns Magnetfelder helfen? Natürlich kennt jeder den Kernspintomografen, das Riesenteil, was hauptsächlich aus einer großen Spule besteht. Aber geht es auch eine Nummer kleiner und vielleicht nicht „nur“ Diagnostik, sondern auch Therapie? Aber ja, Herr Farle kann es sich vorstellen. Angenommen wir sind gerade Golfspielen, da zwickt vielleicht gerade das Knie heftigst, wir hatten es geahnt, der Meniskus war nicht mehr der beste und überhaupt … Jetzt zücken wir unser Mobiltelefon, rufen eine entsprechende App auf, halten es an das Knie und nach kurzer Zeit ist der Schaden behoben! Ja wie geht das denn? Dazu unternehmen wir eine Reise von der makroskopischen Hautoberfläche hinein in unseren Körper auf Zellbasis (10nm). Da haben wir bestimmte Moleküle injiziert, die bestimmte Eigenschaften aufweisen und durch ein externes Magnetfeld entsprechend aktiviert und in eine bestimmte Richtung (z.B. zu den Krebszellen) gelenkt und in Abhängigkeit von Intensität und Richtung des Magnetfeldes sich auch aufheizen. Werden 40…44°C erreicht (Hyperthermie) sterben die Zellen in unmittelbarer Umgebung ab.  Natürlich stellt sich das in der Realität etwas aufwändiger da, aber im Prinzip funktioniert das schon heute.

Die dafür notwendigen Nanopartikel müssen gezielt hergestellt werden, sie benötigen biokompatible Oberflächen, müssen lange Lebensdauer auch in einem weiten pH Bereich aufweisen, dürfen nur minimal toxisch sein, man muss sie „sehen“ (detektieren) können und natürlich brauchen sie spezifische biomolekulare Wechselwirkung. Es sind viele Voraussetzungen für eine geeignete Synthese dieser Moleküle zu erfüllen. Das alles spielt sich in einem Größenbereich von 10…100nm ab.

Herr Farle zeigt uns viele anschauliche Bilder und Filmclips, so dass wir uns die notwendigen Entwicklungsschritte besser vorstellen können.

Wir sind stark beeindruckt und stellen unsere Fragen. Danach lassen wir mit guten Gesprächen den Abend ausklingen. Wir haben wieder viel gelernt und freuen uns auf das, was die Zukunft an Neuem bereithält.

(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Dr. Michael Greeske & Dr. Ralf Tempel)