Sommerfest in der Societät

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 17. Juni 2016Drucken

Sehnsüchtig haben wir diesen Tag erwartet:

Das gemeinsame Sommerfest der Societät mit

  • der Deutsch – Britischen Gesellschaft,
  • der Deutsch – Französischen Gesellschaft und
  • der Deutsch – Italienischen Gesellschaft

findet statt!

Getreu dem Motto von Paul Gerhardt „Geh‘ aus mein Herz und suche Freud in dieser schönen Sommerszeit“ wollen wir diesen Abend verleben. Daran ändert auch der zwischenzeitliche Regenschauer nichts. Hauptsache, den Elefanten gefällt es!

Wie immer ist alles festlich geschmückt; vom Eingang, über das Treppenhaus, vorbei am Kaminzimmer bis hin zu den Blumen auf den geschmackvoll gedeckten Tischen in den Sälen.  Der Sektempfang befördert die ohnehin gute Stimmung der eintreffenden Gäste, die alle gespannt auf diesen Abend sind.

Die vier Vorsitzenden begrüßen gemeinsam die Gäste. Herr Dr. Ralf Tempel verspricht, dass die Sonne ab 22:00 Uhr wieder scheinen wird (es war der Vollmond, der dann wirklich zu sehen war!), Herr Robert Tonks legt eine neue Stilblüte aus seiner „Denglisch“ Schatzkiste frei, Herr Wolfgang Schwarzer gibt ein Jahrhunderte altes Sprichwort von ihm zum Besten, nachdem sich der Sommer vor allem im Kopf abspielen muss, damit es ein Sommer ist und Frau Enza Ruffini-Webb freut sich auf die gemeinsamen Stunden. Robert Tonks meldet sich dann doch noch einmal zu Wort, er erinnert daran, dass die Queen diese Woche ihren 90sten Geburtstag feierte, und da wir sie (die Queen) heute zu Gast haben, lassen wir sie mit einem Ständchen hochleben, es gibt auch noch eine Geburtstagstorte obendrauf! Damit ist das Fest offiziell eröffnet.

Als Vorspeisen locken u.a. gebratene Austernpilze mit Riesengarnelen, farbenfroher Spargelsalat mit Erdbeeren, Antipasti, Mozzarella mit Mango Chili Vinaigrette, Salat mit Erdbeeren und Camembert, Melone mit Parmaschinken und Rucola Salat mit Aprikosen. Der Hauptgang ist nicht minder köstlich mit Rinderbraten aus der Hüfte von der Färse, Kalbsbraten mit Pfifferlingen, Wildschweinbraten auf Fenchelgemüse an Chilischokoladensauce und gebraten Lachsfilet an Hummerkrabbensauce. Eistorte und parfümierter Obstsalat bilden den krönenden Abschluss. Familie Borgards und Team haben wieder Überragendes geleistet!

Beim Speisen genießen wir die gepflegte Unterhaltung, viele stellen fest, dass man sich vom letzten Sommerfest her kennt; wir kommen leicht ins Gespräch.

Nach dem Essen haben wir Anja Lerch zu Gast. Sie singt mit uns die schönsten Volkslieder, wie „Kein schöner Land“, „Bruder Jakob“, „'O sole mio“ und „die Gedanken sind frei“. Natürlich darf auch „Freude, schöner Götterfunken“ nicht fehlen.

Der Abend wechselt in die Nacht, wie im Fluge ist die Zeit vergangen. Ein wahrlich gelungenes Sommerfest. Auf Wunsch vieler Mitglieder sollte dieses Fest im nächsten Jahr wiederholt werden.

(Fotos: Ray Jones, Dr. Michael Greeske, Text: Dr. Ralf Tempel)


„Zwei geschenkte Leben“

Lesung mit Herrn Dieter KaspersDrucken

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 20. Mai 2016

Wir treffen uns zu der üblichen Zeit. Das Team um Johanna Borgards erwartet uns schon. Neben dem sonst üblichen Schlückchen Sekt gibt es heute auch Erdbeer-Bowle zur Begrüßung – eine tolle Überraschung.

Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden. Es ist etwas Unruhe im Saal, noch hat nicht jeder seinen Platz gefunden oder denkt vielleicht der ein oder andere, dass wir uns bei dem schönen Wetter auch auf die Terrasse hätten setzen können? Bekannt wird auch der Hintergrund für die heutige Lesung: Herr Dr. Tempel (heute) und Herr Kaspers (nach dem Krieg) leb(t)en in dem gleichen Haus!

Aber nun wenden wir uns den kulinarischen Genüssen zu. Die Vorspeisen sind köstlich, dabei so leicht wie ein Maien-Abend eben sein kann. Natürlich ist viel Fisch dabei, auch beim Hauptgang wird damit nicht gegeizt: Spargelragout mit Schrimps, Mai-Scholle Finkenwerder Art, aber auch Lammfilet an Fenchelgemüse und Rückensteak mit Spargel überbacken, dazu die verschiedensten Beilagen. Das Dessert ließ ebenfalls keine Wünsche offen – wir fühlen uns einfach gut.

Danach hat unser Mitglied, Frau Leni Weck, noch eine Geschichte für uns, eine gut Überleitung: Es werden Begriffe, wie etwa Xerox, Fax, Pille und Wiener Wald aufgezählt, die die Älteren unter uns als Kind noch nicht kannten, da es sie noch nicht gab. Die heutige Generation kennt diese Begriffe aber weitgehend auch nicht, weil sie sie nicht verwenden. Diese rapide Entwicklung sind wir mitgegangen, haben wir mitgestaltet, die unterschiedlichen Lebensweisen erzeugen eine Kluft zwischen den Generationen, wir haben es überlebt, wenn es nicht einen besseren Grund zum Feiern gibt?

Nun aber zur Lesung, Herr Dieter Kaspers ist zwei Jahre vor dem 2. Weltkrieg geboren, heute bedeutete es, ein Kriegskind zu sein, damals gehörte man einfach der Nachkriegsgeneration an. Er war nicht traumatisiert, aber er hat unauslösliche Erinnerungen an diese Zeit des Krieges und danach. Anekdoten aus dieser Zeit erzählt er amüsant und tief bewegend, er ist ein genauer Beobachter, wie es wohl die meisten Kinder sind, obwohl immer wieder von seiner Umgebung betont wird, dass er zum Verstehen der Vorgänge um ihn herum noch nicht alt genug wäre. Und er ist sehr traurig darüber, dass er Eltern und Großeltern nicht über die Zeit befragt habe, was hätten sie alles noch erzählen können – es ist vieles verloren gegangen, dem möchte er entgegen wirken, nicht zuletzt mit dem Buch und den zahlreichen Lesungen.

Herr Kaspers erzählt leicht, aus der Sicht eines Kindes, immer gerade heraus, einfache Episoden aus dem Leben, auch wie das Grauen alltäglich wird, in dem Duisburg in Schutt und Asche gelegt, die Nachbarin durch die Gestapo nachts abgeholt wird oder die Familie nach dem Krieg wieder den Kaiserberg erreicht. Er ist dabei – nicht mehr und nicht weniger.

Wir sind ganz gespannt, natürlich stoßen wir uns gegenseitig an, wenn Begriffe wie Zinkbadewanne, Große Wäsche, Kinderlandverschickung oder Schwedenspeisung fallen.

Anschließend werden noch viele Fragen gestellt, die Herr Kaspers alle beantwortet. Danach signiert er noch zahlreiche Bücher, wir wissen ja, was man Schwarz auf Weiß unterm Arm wegtragen kann …

(Fotos: Dr. Michael Greeske, Text: Dr. Ralf Tempel)


Frühlingsfahrt zum „Beschwipsten Main“

nach Würzburg, der UNESCO-Welterbestätte

vom 29. April bis 2. Mai 2016

Freitag, 29. April 2016

Früh um 7:00 Uhr fahren wir von der Societät nach Würzburg. Es ist die schönste Reisezeit, die Natur explodiert förmlich, es sprießt das frische Grün überall, nur unterbrochen vom unglaublichen Gelb der Rapsfelder. Die Fahrt verläuft äußerst kurzweilig und wir kommen - pünktlich zum Mittagessen - im Würzburger Hofbräu Keller an. Nun sind wir auch komplett, denn unsere Mitglieder aus Ulm und Gießen sind auch zu uns gestoßen. In gemütlicher Atmosphäre lassen wir uns fränkische Spezialitäten munden.

Nach dem ausgiebigen Mahl beziehen wir unsere Zimmer im MARITIM, direkt am Main, anschließend wartet der Begrüßungscocktail auf uns, den wir auf der Terrasse mit Blick auf die Festung Marienberg nehmen. Wir stimmen uns dabei schon auf den folgenden Stadtrundgang ein.

Abgeholt werden wir von unserem Führer für die nächsten vier Tage, Herrn Michael Spangenberger, der mit uns einen Streifzug durch Würzburgs Sehenswürdigkeiten in der Altstadt unternimmt, den Zeugen der wechselvollen Geschichte der Stadt. Es sei schon hier vermerkt, dass wir uns unheimlich glücklich schätzen, dass wir gerade auf ihn gestoßen sind, der uns mit unglaublichem Wissen und Unaufgeregtheit, aber auch mit dem Gefühl, nur zu einem selber zu sprechen, über die Geschichte der Stadt und der Umgebung informiert.

Wir gehen vom Hotel entlang des Main Ufers, vorbei am alten Kranen, zur alten Mainbrücke. Diese verbindet die Festung mit dem Dom. Auf der Brücke treffen sich viele Leute mit einem Glas Wein in der Hand, es ist bestes Wetter, und jeder genießt die frühlingshaften Sonnenstrahlen. Wir haben einen Blick auf die Festung und der Wallfahrtskirche Käppele, auf die sechs Heiligen-Statuen auf der Südseite der Brücke und der angrenzenden alten Main Mühle (heute Lokal) am nordöstlichen Ende.

Vorbei am alten Rathaus / Grafeneckart, gehen wir nicht ohne uns drinnen über den verheerenden Bombenangriff und nachfolgenden Brand im März 1945 zu informieren, zum Dom und von da aus hinüber zum Neumünster, wo wir angeschmiegt das Lusamgärtlein vorfinden, mit dem Grabmal des Walther von der Vogelweide. Von hier zieht es uns weiter über den Marktplatz, vorbei am Falkenhaus mit der einzigartigen Rokokofassade. Rokoko war Trend der Zeit, der Stadtrat hat auf Betreiben des Hofarchitekten Balthasar Neumann sogar eine „Abwrackprämie“ für alte Häuser ausgelobt, es ist also keine Erfindung der Neuzeit! Danach sehen wir noch die Marienkapelle mit den Sandsteinfiguren Adam und Eva von Tilman Riemenschneider über dem Portal. Hier erfahren wir, erstens, dass Riemenschneider nicht nur Holz, sondern auch Stein, bearbeitet hat und zweitens, wie man sich damals die unbefleckte Empfängnis vorstellen konnte (s.a. Bild zum Portal).

Zurück geht es zu Fuß zum Abendessen ins Hotel, wo schon ein Fränkisches Dinner auf uns wartet.

Samstag, 30. April 2016

Wir fahren direkt nach Weikersheim. Die Führung zeigt uns das Schloss und den Garten. Das Schloss Weikersheim gilt als das schönste der Schlösser in Hohenlohe. Erste Erwähnung fand eine Wasserburg bereits im 12. Jahrhundert. Danach wurde das Schloss immer wieder umgebaut. Wir sehen uns die original ausgestatteten barocken Wohngemächer im Schloss an. Ebenso zeigt sich der Schlossgarten in barocker Pracht.

Weiter geht die Fahrt nach Creglingen. Wir suchen die Herrgottskirche mit dem grandiosen Schnitzaltar von Tilman Riemenschneider auf.

Hauptziel des Ausflugs ist das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber, das sein historisches Stadtbild in den letzten Jahrhunderten nahezu unverändert bewahrt hat. Wir unternehmen einen ersten Stadtrundgang und unterbrechen für ein Mittagessen im Freien in einem Gartenlokal. Danach unternehmen wir Teil 2 des Rundganges durch dieses mittelalterliche Kleinod. Hier besuchen wir auch die Stadtkirche St. Jakob mit dem Blutaltar von Tilman Riemenschneider. Das Altarbild zeigt Himmelfahrt und Krönung Mariens. Die Reliquie (aus dem Kelch verschüttete Tropfen) wird im Gesprenge in einer Bergkristallkapsel des Reliquienkreuzes aufbewahrt.

Am späten Nachmittag fahren wir wieder Richtung Würzburg. Unterwegs halten wir beim Weingut Steinmann in Sommerhausen an, wir genießen eine Weinprobe mit original fränkischer Brotzeit. Wir treffen genau zur richtigen Zeit ein, gerade wird auch der Maibaum aufgerichtet.

Abends treffen wir uns noch in der Hotel-Bar. Wir feiern in den 1. Mai mit einer Mai-Bowle.

Sonntag, 1. Mai 2016

Heute entdecken wir die Vielfalt des fränkischen Weinlands. Zunächst küren wir jedoch unsere Maikönigin. Anschließend fahren wir zurück nach Sommerhausen vom gestrigen Abend – hier erfahren wir noch einiges zum Torturmtheater Sommerhausen, dieses richtete Luigi Malipiero 1950 im Turm über dem Würzburger Tor mit nur 50 Sitzplätzen und einer winzigen Bühne ein. Malipiero machte Sommerhausen bekannt und erreichte schon zu Lebzeiten einen geradezu legendären Ruf.

Wir fahren weiter über die Marienwallfahrtskirche Maria im Sand in Dettelbach zum Kloster Münsterschwarzach; es gehörte zu den wichtigsten Klöstern der Benediktiner in Deutschland. Das Kloster erlebte eine wechselvolle Geschichte, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, im 18. Jahrhundert errichtete Balthasar Neumann eine barocke Basilika.

Weiter geht’s zur Volkacher Mainschleife, vom Aussichtspunkt haben wir einen überwältigen Blick hinüber zur Weininsel. Am Bus zurück, lädt unsere Maikönigin zu einem Sektfrühstück – wir sind begeistert und bringen ihr ein Ständchen.

Nun noch den kleinen Sprung nach Volkach; wir erblicken historische Häuser und ein typisches Rathaus  der Renaissance mit drei Stockwerken und doppelläufiger Freitreppe. Hier auf dem Marktplatz nehmen wir unser Mittagessen ein.

Danach fahren wir zurück nach Würzburg, um am Main Ufer an Bord eines „Ausflugsdampfers“ zu gehen. Die Schiffstour geht nach Veitshöchheim. Vom Schiffsanleger gehen wir zum Rokokogarten. Er gilt noch heute als einer der schönsten seiner Art in Deutschland. Zwischen Alleen und heckenumsäumten Wegen eröffnen sich immer wieder neue Ausblicke auf Heckensäle, Lauben, Pavillons, Rondells und nicht zuletzt auf den Großen See mit der Parnassgruppe - einem Höhepunkt des Parks. Etwa 300 Skulpturen zieren die Anlage, die den drei Regionen des Gartens, den Wald-, Lauben- und Seenregionen, zugeordnet sind.

Den letzten Abend der Reise verbringen wir in „Würzburg‘s schönstem Lokal, dem „Backöfele“. Es ist zu Fuß vom Hotel gut zu erreichen. Wir genießen fränkische Küche in vollen Zügen.

Montag, 2. Mai 2016

Schon früh geht‘s zur Würzburger Residenz (UNESCO Welterbestätte). Wir starten am Franconiabrunnen vor der Residenz. Die Fürstbischöfliche Residenz gilt als Hauptwerk des süddeutschen Barock und ist eines der bedeutendsten Schlösser Europas. Erbaut wurde die Residenz 1720 bis 1744 nach Plänen Balthasar Neumanns, der damals noch am Anfang seiner Karriere stand. Bei der Ausstattung wirkte eine große Zahl hervorragender Künstler mit, darunter der Stuckateur Antonio Bossi und der bedeutendste Freskenmaler der Zeit, der Venezianer Giovanni Battista Tiepolo, der im Treppenhaus das größte zusammenhängende Fresko der Welt schuf. Anschließend gehen wir noch durch den doch eher kleinen, aber wunderbar strukturierten Garten und staunen.

Eine phantastische Reise neigt sich dem Ende zu, wir besteigen unseren Bus und fahren zurück nach Duisburg.

(Text & Fotos: Dr. Ralf Tempel)


Traditionelles Spargelessen

In den Räumen der SOCIETÄT DUISBURG e.V., 20. April 2016

Mit den Worten über „die Unwägbarkeiten des Lebens“ begrüßt der Vorsitzende, Herr Dr. Ralf Tem­pel, alle Spargelliebhaber. Ein Erlebnis vor mehr als 20 Jahren musste als Analogon herhalten, um die traurige Nachricht zu erfahren, dass der Vortrag von dem allseits bekannten und beliebten Schau­spieler, Herrn Horst Naumann, zum Thema: „Wasser und Wellen“ heute leider ausfallen muss. Seine Frau Martina Linn-Naumann hatte sich verletzt und musste heute unters Messer. Wir wünschen ihr eine gute Genesung.

Räumlichkeiten und Tische sind wieder hervorragend – passend zum Anlass – hergerichtet. Traditio­nell gibt es heute Spargel satt in vielen Variationen (mit Kalbsrücken, Iberico-Schwein, Salm und Steinbeißer) und exquisiten Vorspeisen. Als Nachtisch erwarten uns Kreationen aus frischen Erdbee­ren und Himbeeren. Wir sind schon voller Vorfreude – und wir werden nicht enttäuscht werden!

Eine kleine Entschädigung gibt es aber doch noch an diesem Abend. Der Vorsitzende hält einen inte­res­santen Vortrag zum Spargel und wie er seinen Weg an den Niederrhein – und hier im Speziellen nach Walbeck – gefunden hat. Dank eines Mannes, der mit Unternehmergeist und Weitblick ein kleines Dorf am Niederrhein aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und im ganzen Land bekannt gemacht hat. Wir sind begeistert, besonders weil wir viel Zeit für die Gespräche am Tisch haben!

(Text: Dr. Ralf Tempel, Fotos: Dr. Michael Greeske)